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hesch gwüsst? 03.25

10. Apr. 2025

Augen und Rücken hängen zusammen

Die Muskelpartien von Augen, Schultern und Nacken stehen in engem Zusammenhang. Ist eine dieser Muskelgruppen verspannt, werden früher oder später auch die anderen beeinträchtigt.


Warum Augenmuskeln verspannen und was die Folgen sind?

Wie alle Muskeln im menschlichen Körper können auch Augenmuskeln verspannen. Muskelverspannungen sind oft die Folge von einseitiger Belastung, Über- oder Fehlbelastung, zu wenig Bewegung und Abwechslung, auch beim Auge.

Häufiger Auslöser einer Verspannung der Augenmuskeln ist ein starrer Blick in unbewegter Augenposition und gleicher Entfernung über einen langen Zeitraum, wie es zum Beispiel beim Blick auf Bildschirme der Fall ist. Folge dieses andauernden Starrens auf Monitore können herabgesetztes Sehvermögen und Sehstörungen sein wie Sehschwankungen, unscharfes Sehen, Verzögerungen beim Blickwechsel oder erhöhte Lichtempfindlichkeit. Dazu kommen oft Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen.

Ursache für eine verkrampfte, unflexible Augenkoordination sind sehr oft auch physische und psychische Traumas.

Zudem nimmt die Elastizität der Linse mit zunehmendem Alter ab, was das Problem ab dem 40. Lebensjahr verschärft.


Warum Rücken- und Sehprobleme zusammen auftreten?

Sind Muskeln im Kiefer oder Nacken verspannt, kann sich das ebenso auf die Augenmuskeln übertragen, da diese Muskelpartien eng mit den Augen verbunden sind. Das stundenlange Sitzen in einer unveränderten Position schadet nicht nur den Augen, sondern begünstigt auch die Verhärtung der Muskeln des oberen Rückens und kann chronische Rückenschmerzen verursachen.


Rückenschmerzen können Folge und Ursache von Augenproblemen sein.

Probleme der Nackenmuskulatur und des oberen Rückens stehen in der Fachwelt aber nicht nur im Verdacht, Auslöser diverser Augenbeschwerden und Sehstörungen zu sein. Zur Diskussion steht längst, dass Beschwerden der Augen die Ursache für Rückenprobleme sein können. Untersuchungen eines Forscherteams schwedisch-amerikanischer Neurologen bestätigten schon in den 2000er-Jahren mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) einen solchen Zusammenhang. Demnach soll die Erschlaffung des Fokussierungsmuskels im Auge direkten Einfluss auf die Muskelbewegungen im Nacken- und Schulterbereich haben.

Wer schlecht sieht und am Bildschirm arbeitet, versucht oft ein verschwommenes Bild durch Vorneigen des Kopfes oder des Oberkörpers zu kompensieren. Auch das führt auf die Dauer zu Rückenproblemen. Verspannungsprobleme, die durch eine Augenkoordinationsstörung hervorgerufen werden, können im schlimmsten Fall auch den ganzen Bewegungsapparat in Mitleidenschaft ziehen. Andersherum können Fehlhaltungen und Verspannungen des Bewegungsapparates eine Kompensation durch die Augenmuskulatur auslösen und so Sehprobleme verursachen.


Kleine Massnahmen – grosse Wirkung

Eine kurze aber regelmässige Unterbrechung bei stundenlanger Computerarbeit ist meistens schon ausreichend, um Rückenverspannungen und damit einhergehenden Sehproblemen vorzubeugen oder sie zu reduzieren und bestenfalls loszuwerden. Den Blick möglichst oft weg vom Bildschirm in unterschiedliche Entfernungen schweifen zu lassen, ist besonders wichtig. So bleibt das Auge in Bewegung und wird trainiert, weil es gezwungen ist, auf Objekte zu fokussieren, die einen anderen Abstand zum Auge haben.

Halten die Probleme über einen längeren Zeitraum an, kann ein Visual-Training oder eine Korrektur der Augenkoordination sehr viel bewirken.

Mehr Informationen dazu und Hilfe erhalten Sie bei uns, den Gesundheitsoptikern in ihrer Nähe. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Text verfasst: Roger Borner, eidg. dipl. Augenoptiker SBAO, Funktional-Optometrist, MSc Optometry

Bild: Pixabay

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